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Aktuelle Veröffentlichung über die Relaskop-Stichprobe im Journal of Canadian Forestry von Univ. Prof. Dipl. – Fw. Dr. Arne Nothdurft (arne.nothdurft@boku.ac.at), seit März Vorstand am Institut für Waldwachstum, Department für Wald- und Bodenwissenschaften der Universität für Bodenkultur in Wien.

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Es ist darin gelungen, mit statistischen Schätzern den Fehler zu korrigieren, der entsteht, wenn man bei der Relaskop-Stichprobe Bäume übersehen sollte.

 


 

em. o. Prof. Dipl. Ing. Dr. Walter Bitterlich, unter Forstleuten in der ganzen Welt als „Vater der Winkelzählprobe“ bekannt und geschätzt, verstarb am 9. Februar 2008 10 Tage vor seinem 100. Geburtstag in Reutte, Tirol.  Bi

Prof. Bitterlich wurde am 19. Februar 1908 in Reutte, Tirol, als Sohn eines Forstmeisters der Bundesforste geboren. Er besuchte die Mittelschule in Innsbruck und Salzburg und studierte Forstwirtschaft auf der Hochschule für Bodenkultur in Wien, wo er 1930 graduierte. Mit Unterbrechung der Kriegsjahre war er von 1933 -1966 bei den Österreichischen Bundesforsten beschäftigt. Von 1967 – 1978 leitete er als ordentlicher Hochschulprofessor den Lehrstuhl für forstliche Ertragskunde auf der Hochschule für Bodenkultur.

Wissenschaftliche Arbeiten und Veröffentlichungen seit 1931 gipfelten 1948 in der die Forstwelt revolutionierenden Idee, der „Bitterlich´schen Winkelzählprobe“, der weltweit bekannten Methode zur optischen Bestimmung stehender Forstvorräte.

Mit viel Einsatz wurde aus dieser wissenschaftlichen Idee mit der Vorgängerfirma der Relaskop-Technik in Salzburg das Spiegel-Relaskop nach Dr. Bitterlich entwickelt und im Laufe der Jahre den forstlichen Gegebenheiten immer besser angepasst. Zahlreiche Veröffentlichungen, internationale Beratungen, Patentanmeldungen, Vortragsreisen in Europa und Übersee, Teilnahmen mit Präsentationen von „Papers“ bei Weltkongressen der F.A.O. und IUFRO-Kongressen führten zu einer raschen Verbreitung des Spiegel-Relaskopes als technischen Standard für Forstinventuren. 1984 erschien das Buch „The Relascope Idea“ (in Englisch) als Zusammenfassung seiner lebenslangen Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Holzmesskunde.

Außer dem Spiegel-Relaskop entwickelte Bitterlich das Tele-Relaskop mit 8 facher Vergrößerung für Präzisionsmessungen in Millimeterbereichen, ebenso wie zahlreiches Zubehör, vor allem für die Distanzmessung. Eine Weiterentwicklung des „Visiermesswinkels“ führte zu dem modernen Gerät des Bitterlich Treemeter, ein sehr leichtes, praktisch zu handhabendes Gerät für die Durchmesserbestimmung von stehenden Bäumen.

Auch nach seiner Emeritierung widmete sich Prof. Bitterlich der Verbesserung der von ihm entwickelten Forstmessgeräte, ebenso wie er zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen verfasste und bis in letzter Zeit einen umfangreichen Schriftwechsel mit Forstfachleuten aus aller Welt pflegte.

Dr. Bitterlich hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, wie z.B. das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, den Preis „Forstliche Biometrie“ der Universität Freiburg, die Österreichische Kaplan-Medaille. Er ist außerdem Ehrenmitglied der Society of American Foresters.

Nachdem Prof. Bitterlich Jahrzehnte in Salzburg und Umgebung gewohnt hatte, ist er vor zwei Jahren in seinen Heimatort Reutte in Tirol zurückgekehrt. Dort verstarb er am 9. Februar 2008 und ist in einem Ehrengrab der Gemeinde Reutte beigesetzt worden.

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Eine ausführliche Würdigung der Persönlichkeit Prof. Dr. Bitterlich als Wissenschafter und Privatmensch findet man in der österreichischen „Forstzeitung“, Heft 03/08, bzw. kann elektronisch auf Anfrage von unserer Firma ( relaskop@relaskop.at ) gesendet werden.

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Die Gemeinde Füssen hat im Walderlebniszentrum Ziegelwies Prof. Bitterlich eine Dauerausstellung gewidmet (siehe auch www.wez-ziegelwies.de )